Samstag, 22. April 2017

Über welche Themen können Transfrauen nach ihrer Transition bloggen?

???
Das ist doch ganz einfach - natürlich über alles was sie möchten. Das soll aber nicht der Kern dieser Frage sein!

Der Kern wäre doch eigentlich "Welche Themen können Transfrauen aufgrund ihrer speziellen Lebenserfahrung besonders gut adressieren und welchen Nutzen hat das für die Gesellschaft?"
 
Wenn transidente Menschen bloggen, geht es oft um Ziele, oder um Dinge die sie (noch) nicht darstellen oder erreichen können - aber wenn wir einige Dinge nicht so gut können - welche können wir besonders gut oder sogar besser?

Toleranz & Technik?
Viele Transfrauen wurden mit männlichen, technischen Themen sozialisiert.
In Büchern wie "Was Frauen können sollten..." usw. finden sich immer wieder technische Dinge, wie Reifen-, und Zündkerzen wechseln, Bohren und Dübeln, oder IT-Themen - alles typisch männlich belegt.

Ich kenne viele Transfrauen, deren Interessen auch nach der Transition in den Bereichen IT, Technik, Fotografie oder Motorsport liegen - warum nutzen potenzielle Arbeitgeber diese besonderen Fähigkeiten selten oder gar nicht?

In Büchern, Zeitschriften, Seminaren e-Learnings oder eben auch Blogs bestünde die Chance, dass Frauen anderen Frauen teils trockene MINT-Themen kompetent vermitteln, deren Nutzen aufzeigen und Interesse für berufliche Aufgaben in diesen Bereichen wecken können.
Als Ergänzung zum "Girls-Day" oder Frauenquote.

Im Produktdesign könnten Transfrauen Technik und Design so miteinander verbinden, dass hochmoderne, leistungsfähige, feminine Produkte für die weibliche Zielgruppe entstehen.

Durch Integration in gemischten Teams könnten Transfrauen vermitteln und Austausch anregen - gratis dazu erweitert es den sozialen Horizont der Teammitglieder.

Also liebe Arbeitgeber - vielleicht liegen da unentdeckte Potenziale brach, die eurer Geschäft voranbringen können?

Vertreter von IHK, Weiterbildungsinstituten und Arbeitsagenturen, rein mit euch in die Selbsthilfegruppen - informiert euch über das Thema und gebt den Menschen Informationen, damit Transidentität nicht den sozialen Abstieg und Hartz 4 bedeuten muss.

Worüber ich irgendwann mal bloggen will.
Wenn die Transition mal nicht mehr so einen großen Teil meines Lebens einnimmt, erstelle ich ein neues Blog, in dem ich aktuelle IT-Trends und Themen aus weiblicher Sicht aufbereiten möchte.

Was meint Ihr?

Für euch noch zwei Blogtipps technisch bewanderter Transfrauen:

Svendura: Endurowandern mit Svenja. http://www.svendura.de
Michaela Bodensee: Themenvielfalt mit einer Prise Technik. http://www.michaela-bodensee.de

Heute aus meinem meinem "wiederauferstandenen" Lieblingscafé bei einer schönen, großen Tasse Milchkaffee an einem stürmischen, regnerischen Samstag gebloggt.

Bis zum nächsten Post.

Birgit




Samstag, 1. April 2017

Erster Frühling

Der Frühling ist da und Nürnberg platzt aus allen Nähten.
Alle wollen nach den Wintermonaten einfach nur raus an die frische Luft.

Diese Woche konnte ich nun meinen neuen Personalausweis und meinen neuen Reisepass abholen.
Somit geht nun auch mein Ergänzungsausweis in Rente und in meine Transitionsgeschichte ein.
Er gab mir immer ein Gefühl der Sicherheit, obwohl ich ihn glücklicherweise niemals benutzen musste.
Ob mein Passing so gut, oder vielleicht auch so schlecht war, dass er im Geldbeutel bleiben durfte, bleibt wohl für immer ein Geheimnis.

Durch IT werden Prozesse einfacher und transparenter...
...oder auch gerade deshalb nicht. Auf meinem Kampf durch Firmen und Behörden ist es oft (trotz neuem Ausweis) vollkommen unmöglich bestehende Accounts, Konten, Fahrausweise, Kundenkarten oder Dokumente zu ändern, weil das in der IT nicht vorgesehen ist.

Dabei ist es mir (und auch dem §5 Abs.1 TSG) vollkommen egal, was sich ein Programmierer irgendwann mal gedacht hat, oder was er meinte vorsehen zu müssen. Geltende Gesetze müssen schon aus Gründen der Compliance eingehalten werden und sich an Gesetze zu halten, ist keine optionale Möglichkeit, sondern ein Muss.

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen
Änderungen durchzuprügeln ist langwierig und zeitraubend - ein Zeichen dafür, dass viele Unternehmen noch in der digitalen Steinzeit leben und keinen Durchgriff bei ihren Geschäftsprozessen mehr haben.
Leider habe ich aus Eigentinteresse nicht die Möglichkeit alle Unzulänglichkeiten auf sich beruhen zu lassen und ich will es auch gar nicht. Wir schreiben 2017, stehen an der Schwelle zur Digitalisierung und nicht mehr 1970. Also immer weiter machen und auch mal unbequem sein.

Nach Nemberch nei
Da es mein erster Frühling als "Vollzeit-Frau" ist, habe ich natürlich nichts anzuziehen.
Deshalb muss ich mich an meinem freien Samstag durch die Nürnberger Innenstadt quälen, wo ich auf Horden von Japanern, Amerikanern, Oberpfälzern und Oberbayern treffe, die "a amoi in'd Stodt eini gfohrn san." und am frühen Nachmittag schon ordentlich Bier getrunken haben.

Zu allem Unglück hat auch noch eines meiner Lieblingscafés wegen Pächterwechsel geschlossen und ich sitze nun etwas verloren in einem Bistro voller betrunkener "Bayerla". Das halte ich nicht sehr lange aus, weswegen heute auch nach einnem Kaffee Schluss ist.

Geniesst das schöne Wetter (vielleicht an einem ruhigen Ort)

Liebe Grüße

Birgit