Freitag, 20. Dezember 2013

Tschakka! und TransFleur

Tschakka!
Nach meinen Erfahrungen diese Woche (zwischen den Stühlen - für eine Seite entscheiden...) hab ich mich heute nach längerem Nachdenken für einen Juwelier meines Vertrauens entschieden und mir nach 20 Jahren mein zweites Ohrloch stechen lassen.

Jetzt kann ich endlich die tollen Ohrringe tragen, die ich mir schon so lange gewünscht habe.
Ich weiß, so kurz vor Weihnachten ist das wohl keine so gute Idee, aber die nette Mitarbeiterin des Juweliers hat trotz Christkindles-Touristen-Ausnahmezustand eine kleine Ausnahme für mich gemacht (wohl weil ich so unvollständig aussah ;-)).
Also flugs einen schönen Stecker ausgesucht und nach einem kurzen "Tschakka" ist nun alles in Ordnung und ich fühle mich wieder ein kleines bisschen besser.

Nach einem kleinen vorweihnachtlichen Shopping habe ich ein bescheidenes Plätzchen in meinem Lieblings-Starbucks ergattert und klimpere jetzt meine Zeilen ins iPad.

TransFleur
Seit kurzer Zeit gibt es einen neuen Kanal auf YouTube TransFleur, den eine nette Hamburgin ins Leben gerufen hat. Dort können sich Transfrauen mit einem kurzen Video vorstellen und in zeitlichen Abständen auch mit einem kurzen Video zu einem vorher abgestimmten Thema Stellung nehmen. Derzeit steht das Thema "Outing" auf dem Programm.

Ich finde das Projekt sehr interessant, weil sich bisher die unterschiedlichsten Menschen aus Deutschland und Österreich beteiligt haben, weil die Themen und Beiträge aktuell und informativ sind und weil jedes bisschen hilft, um für uns Akzeptanz zu schaffen.

Mit der Erwähnung in meinem Blog will ich den Kanal unterstützen, selbst teilnehmen möchte ich aber noch nicht, weil ich mich ja noch nicht geoutet habe.

So jetzt brummt es hier langsam wie in einem Bienenstock, weil die kaffeedurstigen Touristen nun doch überhand nehmen. Außerdem neigt sich meine grosse Tasse Christmas Blend nun langsam dem Ende zu und ich mache mich auf den Heimweg.

LG Birgit


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Irrungen und Wirrungen

U-Bahn fahren...
kann ich leider derzeit nicht mehr so entspannt wie früher.
Momentan kommt mir die U-Bahn wie eine große, durch grelles Neonlicht überflutete Bühne vor auf der transidente Menschen fast immer irgendwie auffallen.

Gestern hatte ich ein etwas merkwürdiges Erlebnis in der U-Bahn, das mich gleichermaßen verwirrt und ermutigt hat.

Seit knapp einem Jahr trage ich ja im Alltag Frauenkleidung zwar sehr dezent, aber Frauenkleidung.
Seit ein paar Monaten kommen auch noch längere Haare dazu.

Bisher hatte aber bis auf mein direktes Umfeld niemand merklich Notiz von meiner Bekleidung genommen. Bis gestern...

Irrungen
Ich stehe an also bei der Einfahrt in einem großen U-Bahnhof direkt an der Wagentür, der Zug hält und die Türen öffnen sich. Während ich aussteige, kommen mir zwei junge Männer entgegen - beide sehen mich kurz an, darauf sagt der eine zum anderen: "Das ist ja doch ein Mann!" Dann waren sie auch schon weg.

Ich brauchte erst mal einen Moment, bis ich begriff, dass die beiden mich gemeint hatten, weil ich ja weder besonders angezogen noch geschminkt war. Ich trug einfach die Art Kleidung, mit der ich jeden Tag ins Büro gehe.

Wirrungen
Daraufhin war ich etwas verwirrt, weil ich irgendwie begriffen habe, dass ich mittlerweile doch weiblicher aussehen muss, als mir selbst bewusst war. Bisher fühlte ich mich natürlich als Frau, machte mir aber über mein Aussehen bzw. mein Passing keine Illusionen.

Und nun bekam ich von meinem Umfeld erstmals die Mitteilung, dass ich wohl von nun an zwischen den Stühlen sitze. Die Menschen haben wohl langsam Schwierigkeiten, mich in die richtige Schublade einzuordnen. Seltsam, wie gut das zu meinem letzten Post passt...

Alles hat gute Seiten
Zuhause machte ich mir Gedanken darüber, was ich zu der jährlichen Weihnachtsfeier des Trans-Ident e.V. anziehen sollte. Wenn ich jetzt schon zwischen den Stühlen war, konnte ich mich auch für eine Seite entscheiden. Also zog ich Schuhe mit hohen Absätzen an, danach kamen Make-up, Wimperntusche, Kajal, Lidschatten, Lippenstift und die Nägel lackierte ich mir auch.

Als der Zeitpunkt kam um mich auf den Weg zur Weihnachtsfeier zu machen, war mir schon ziemlich mulmig. Ich kam mir zwar nicht mehr wie Charlys Tante vor und meine Spiegelbild passte auch endlich zu mir, aber ich hatte mich ganz klar für eine Seite entschieden und würde so auch aus dem Haus gehen.

Da es draußen bereits dunkel war, fühlte ich mich wenigstens nicht ganz wie auf dem Präsentierteller.
Das änderte sich aber ziemlich schnell, als ich den U-Bahnhof betrat. U-Bahnen und U-Bahnhöfe sind wirklich nicht meine Lieblingsorte.

Von Neonlicht angestrahlt inmitten wartender Menschen zu stehen, die alle Zeit der Welt hatten mich ausgiebig zu begutachten in der vollen U-Bahn anderen Menschen viel zu Nahe zu kommen zerrt schon sehr an den Nerven. Aber zu meiner Verwunderung fiel ich nicht vielen Fahrgästen auf.

Trotzdem entspricht meine innere Erschöpfung nach so einer U-Bahnfahrt immer der eines Marathonläufers und ich muss ja auch wieder nach Hause! Danach brauche ich immer einige Zeit um mich zu erholen.

Da ich kein Auto habe, hab ich schon darüber nachgedacht, mit dem Taxi zu fahren.
Aber hilft mir davonlaufen wirklich? aber mitten in der Nacht als Frau U-Bahn zu fahren, birgt eben auch Risiken. Vielleicht hin in der U-Bahn und zurück mit dem Taxi?

Gestern kam ich aber gut zur wirklich schönen Weihnachtsfeier meiner Selbsthilfegruppe.
Es gab Plätzchen und Lebkuchen, wir haben Gewichtelt, Weihnachtsgeschichten angehört und Weihnachtslieder erraten. Zum Abschluss gab es noch leckeres Essen in einem nahegelegenen griechischen Restaurant.

Gestern habe ich also wieder dazugelernt, auf meinem Weg einen neuen Schritt getan und einige nette Menschen kennengelernt.
Der heutige Tag enthält wieder deutlich weniger "Trans*".

LG Birgit

PS:
Es ist wirklich so - wenn jemand z.B. in der U-Bahn lacht, beziehe ich das direkt auf mich.
Auch wenn es gar nicht stimmt - ein blödes Gefühl, das ich nur zu gerne wieder loswerden will.

Montag, 16. Dezember 2013

Kennt Ihr die Spielregeln?

Stimmt ja...
vor einigen Tagen habe ich mir eine Reportage über Transmänner im Fernsehen angeguckt.
Dort wurde ein Transmann aus München vorgestellt, der trotz allen Bemühungen immer als für Homosexuell gehalten wird.

Sozialisierung und Kleidung
Ich denke schon, dass die Erziehung bzw. Sozialisierung sehr große Auswirkungen auf die Auswahl unserer Kleidungsstücke hat. Ich persönlich muss immer wieder darauf achten, dass ich nicht instinktiv bei Blau, Grau und Schwarz lande. Hier kann ich mit meiner neuen Freiheit noch nicht richtig umgehen.

Unserem Transmann erging es dort ähnlich. Während ich zur "Grauen Maus" wurde, waren seine Outfits eher farbenfroh und die Stoffe teilweise satiniert oder glänzend. Diese Outfits scheinen unterschwellig weiblich zu wirken und daher landete er immer in der falschen "Schublade".
Menschen müssen Wahrnehmungen anscheineind stets irgendwie Kategorisieren und in irgendwelche Schubladen einsortieren. Passt etwas nicht eindeutig fällt es auf.

Regeln? Brummen, Nicken und viel mehr
Ich persönlich glaube, dass Männer und Frauen auf sehr unterschiedliche Art kommunizieren.
Frauen sprechen z. B. deutlich mehr, während Männer wirklich nur das Notwendigste sagen.
Aber nicht nur die Kommunikation scheint anders zu sein, sondern auch ein Großteil des gesamten Verhaltens.
Während sich Männer wohl nur im Vollkontaktsport oder beim Zusammenprall auf dem Fussballplatz gegenseitig berühren, gehört bei Frauen oft schon eine Umarmung zur Begrüßung.

Schwierig
Somit haben Transmänner und auch Transfrauen relativ große Schwierigkeiten, weil sie oft einfach "die Regeln nicht kennen". Wie auch? schliesslich wurden sie von ihren Eltern, dem Kindergarten, der Schule, Vereinen, den Kollegen - ja dem ganzen Umfeld in eine komplett falsche Rolle sozialisiert.
Oft strengen wir uns ja auch sehr an, um dieser falschen Rolle möglichst zu entsprechen, weil wir uns ja jahrelang selbst verleugnet haben. Da wundert es natürlich, wenn sich ehemalige Soldaten als transient outen.
Das Buch "Weiberregiment" von Terry Pratchett passt hier wie die Faust aufs Auge.
Somit sagte auch unser Transmann, dass er einfach oft die Regeln nicht kennt.

Partnerschaften
Transfrauen, die noch mit ihrer Partnerin zusammenleben, haben es hier vielleicht etwas einfacher, denn sie können "mal eben ihre Frau fragen" ob der Lidschatten, der Nagellack oder das Outfit passen.
Transmänner, denen noch gute Freunde erhalten geblieben sind, werden wohl auch einfacher in die Rituale der Männerwelt eingeweiht.

Was aber tun, wenn man noch nicht geoutet ist, oder keinen Partner hat?
Selbstversuche sind für einen selbst und vielleicht auch für das Umfeld ein klein wenig anstrengend.
Transmänner fallen oft dadurch auf, dass sie ihrem Kumpel während einer angeregten Unterhaltung gerne mal die Hand auf den Arm legen und Nackenmassagen wirken zwischen Männern wohl auch eher seltsam.

Ich persönlich komme mir noch immer oft wie ein als Frau verkleideter Mann vor und auch mein Umfeld denkt bei meinem Anblick wohl ab und zu mal an "Charlies Tante". Wenn die Selbstkontrolle mal wieder versagt hat, denke ich mir dann "das hätte eine Frau wohl nicht bzw. anders gemacht".
Hier habe ich wohl noch einen weiten Weg zu gehen.

Sind Teams gut?
Gerade in Selbsthilfegruppen treffen Transfrauen und Transmänner direkt aufeinander und mir ist aufgefallen, dass sich oft Gruppen innerhalb der Gruppe bilden, die Männer und die Frauen bleiben oft gerne unter sich.
Das ist auch verständlich. Warum soll sich ein Transmann mit dem "Mädelkram" und die Transfrauen mit den verhassten Gebrumme der Männer beschäftigen? beide haben ja gegensätzliche Ziele.

Vielleicht wäre es aber trotzdem einfacher, wenn Transmänner und Transfrauen für eine kurze Zeit ein Team bilden würden. Schließlich haben ja beide die falsche Rolle perfektioniert und sind daher Spezialisten für das Leben im anderen Geschlecht und könnten Tipps geben.
Ich bin der Meinung, dass beide Seiten von diesem scheinbaren kleinen Umweg profitieren und damit schneller zu ihrem eigentlichen Ziel finden würden, als wenn jeder das Rad neu erfindet.

Wie ist eure Meinung dazu?

LG Birgit

Samstag, 7. Dezember 2013

Es weihnachtet schon - Warum auch Gespräche Geschenke sein können

Der Winter...
ist für mich eine schöne Zeit. Gerade die Vorweihnachtszeit eignet sich hervorragend dafür die Erlebnisse des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen und gleichzeitig über die Zukunft nachzudenken.

Früher war ich wirklich ein Sommer - Sonne - Strand - Typ. Wie so vieles, das sich in der letzten Zeit geändert hat. Passt auch das nicht mehr zu mir. Wenn ich nämlich ganz ehrlich mit mir selbst bin, gehörte auch das zu meiner Rolle. Eigentlich bin ich ein Herbst-, oder auch Wintertyp.

Meine Heimatstadt ist ja gerade zu dieser Zeit eher ein Hort des Trubels als ein ruhiger, stiller Rückzugsort. Aber trotzdem werden die Menschen zu dieser Zeit ruhiger und... irgendwie besinnlicher. Deshalb eignet sich diese Zeit wohl auch sehr gut für tiefergehende und wichtige Gespräche.

Weihnachtsgeschenk
Gestern führte ich mich einem langjährigen Freund ein ziemlich langes, interessantes und manchmal auch sehr emotionales Gespräch, in dessen Verlauf er seine Sorge um mich zum Ausdruck brachte.
Ich hätte mich äußerlich sehr verändert. Aber ich würde mich auch anders als früher verhalten und viele Dinge, die mir früher wichtig waren, sind es heute nicht mehr.

Er sei besorgt, dass ich vielleicht Selbstmordgefährdet sein könnte. Das konnte ich zum Glück offen und ehrlich von mir weisen. Denn mit jedem Tag seit meiner Entscheidung geht es mir ja langsam besser. Aber da ich mich ja noch nicht geortet habe, konnte ich den tatsächlichen Grund ja nicht nennen.

Am Ende des Gesprächs sagte er: "Ich weiß zwar nicht, was Du tun willst - aber egal was es ist, ich stehe hinter Dir."
Das war wirklich einer der schönsten Sätze, die jemals in meinem Leben zu mir gesagt wurden und ich hoffe, dass es stimmt. Das allein war schon mein schönstes Weihnachtsgeschenk und es hat mir wirklich wieder Mut gemacht.

Erschöpfung
Gespräche über mich versuche ich eigentlich konsequent zu vermeiden. Denn sie erschöpfen mich emotional immer sehr stark. Das Rollenspiel und der andauernde Rollenwechsel zwischen Mann und Frau fallen mir zunehmend schwerer und ich spüre, dass ich wohl zum ersten mal nur deswegen komplett als Frau auf die Straße gehen werde, weil ich irgendwann einfach keine Kraft mehr zum Verkleiden haben werde.

Seit fast 40 Jahren begleitet mich nun dieses "Trans" bewusst oder unbewusst. Es geht nie weg - gibt niemals ruhe, schläft nie. Wenn ich einschlafe, denke ich daran, manchmal verfolgt es mich in meinen Träumen und wenn ich am nächsten Morgen die Augen öffne, liegt es neben mir auf dem Kopfkissen.

Mein Umfeld registriert zunehmend, dass ich mich verändere und deshalb werden solche Gespräche wohl künftig eher häufiger. Deshalb muss ich einen Weg finden, um damit umzugehen.
Heute bestand dieser Weg darin, mir etwas Hübsches anzuziehen und den verschneiten Tag mit einer Tasse Tee und einem guten Buch auf der Couch zu verbringen.

Reportagen
Aber ich habe mir im TV auch eine Sendung des BR (natürlich zum Thema Trans) angesehen, die ich vor einiger Zeit aufgezeichnet hatte. Die Reihe lavita brachte eine Reportage mit dem Namen "Er? Sie? Es? - Geboren im falschen Körper". Unsere Problematik ist wohl derzeit "in" da die Sendung in der Rubrik "Meistgeklickt" den zweiten Platz belegt.

Obwohl die Moderatoren in jeder dieser Reportagen immer die gleichen Fragen stellen, hat mir die Sendung trotz einiger kleiner Ungereimtheiten sehr gut gefallen.
Zum einen weil sie Menschen aus Bayern befragt und zum anderen, weil ich mich selbst fast komplett wieder erkenne.

Jetzt ist es aber Zeit für eine neue Tasse Tee und das Thema "Trans" muss für eine gewisse Zeit in den Hintergrund treten.

Bis bald.

Birgit


Dienstag, 3. Dezember 2013

Haare - Das Problem

Haare können ja etwas Furchtbares sein...
Gerade für uns Transfrauen sind Haare ja oft nicht gerade der Quell der Freude.
Die dummen kleinen Dinger wachsen bei uns am liebsten an den Stellen, wo sie bei Frauen nun beim besten Willen nicht hingehören. Wie um das Auszugleichen glänzen sie an anderen Stellen durch hartnäckige Abstinenz.
Deshalb gehören bei uns seltsamerweise Haarentfernung und Haarpflege eng zusammen. Es ist geradezu schizophren.

Als ich im Januar damit begonnen habe, meine Barthaare durch IPL entfernen zu lassen, war mir meine Frisur zunächst weniger wichtig. Seit der Armee hatte ich immer rappelkurze Haare - hab es zwar nicht gemocht, war es aber so gewöhnt.

Irgendwann im April kam ich dann auf die Idee, mir die Haare einfach mal wachsen zu lassen nur um mal zu sehen, wie ich mit längeren Haaren aussehe.

Es ist wirklich unvorstellbar, wie kompliziert es für einen Mann in unserer Gesellschaft ist, seine eigenen Haare wachsen zu lassen! Anfangs von Freunden und Bekannten als "Langhaariger Bombenleger" tituliert zu werden geht ja noch irgendwie.
Danach kamen die Kolleginnen und fragten tatsächlich, wann ich mal wieder zum Friseur gehe.
Schließlich fing dann auch meine Familie damit an, sich um "meine" Frisur zu kümmern.

Es scheint nicht zu genügen, wenn man als erwachsener Mensch sagt, dass man gerne seine eigenen Haare wachsen lassen möchte. Also habe ich sie alle monatelang hartnäckig ignoriert.

Da das Testosteron auch bei meinen Haaren deutliche Spuren hinterlassen hat. Hatte ich nicht sonderlich viel Hoffnung um eine Perücke herumzukommen. Aber ich wollte es zuerst mit Koffein-Shampoo einer Volumen-Haarkur und Tabletten versuchen.

Nach über einem halben Jahr sind meine Haare nun deutlich länger und auch etwas dichter geworden und ich sehe auch gar nicht mehr so seltsam aus wie zu Beginn meiner kleinen "Rebellion".
Das geht sogar soweit, dass mich einige Leute auf der Straße gar nicht mehr erkennen.
Mein direktes Umfeld scheint sich nun auch damit abgefunden oder daran gewöhnt zu haben, dass es mich nun nur noch so gibt.

Endlich alles gut? nicht unbedingt! Denn mit längeren Haaren ähnelt man ohne richtigen Schnitt schnell mal einem Wischmopp. Davon bin ich nun nicht mehr weit entfernt.
Jetzt bekomme ich also eines meiner ersten richtigen Frauenprobleme - meine Frisur passt nicht.
Dazu bekomme ich aber gleich noch ein weiteres Problem mit Frei-Haus geliefert - ich bin eine Transfrau - meine Frisur passt nicht und ich brauche einen Friseur.

Nun werben Friseure (leider) äußerst selten (zumindest bei mir in Bayern) damit trans-freundlich zu sein und uns zu beraten. Genau das brauchen wir aber, weil unsere Eltern einen klein wenig anderen Erziehungsansatz hatten.

Da gibt es nun so viele Friseure - fast an jeder Ecke - viele verdienen wenig und fast keiner kommt auf die Idee uns Mädels etwas auf die Sprünge zu helfen und dafür unser Geld (und was noch wichtiger ist unseren Dank) zu bekommen.

Fast - weil einer tut es doch. Auf einem der letzten Gruppentreffs von Trans-Ident Ansbach (bei dem ich leider nicht dabei sein konnte) stellte Frau Scheuerecker von maXcut ihr Geschäft vor. Juhu!

Ein Termin dort steht auf meiner "Gute-Vorsätze-Liste 2014" ganz weit oben. Ganz in der Nähe von Hausarzt und Psychologen. Aber ich brauche immer ein wenig Zeit um Nachzudenken, mich zu beruhigen und Mut zu fassen. Wenn ich es dann aber angehe, bin ich konsequent.
Ich komme also doch noch zu meinem Rot-Ton und werde meinen Wischmopp besiegen.

LG

Birgit