Montag, 22. Januar 2018

Noch 4 Tage bis zur OP

Ich bin überhaupt nicht nervös?
Vielleicht liegt es ja wirklich daran, dass nun alle Dinge geklärt und fast alle Vorbereitungen getroffen sind?
Die letzten Wochen waren wirklich turbulent und jetzt gibt es für mich fast nichts mehr zu tun, als die letzten Tage entspannt zu Hause zu verbringen.

Wenn ich ganz ehrlich bin, freue ich mich auf die OP, denn ich habe sie mir ja jahrzehntelang gewünscht und es ist immer noch ein etwas unwirkliches Gefühl nur noch wenige Tage warten zu müssen.

Mein gesamtes Umfeld war die letzte Zeit wirklich sehr aufmerksam zu mir und ich bin froh, all diese Menschen kennengelernt zu haben.
Viele haben mich (manchmal unbewusst) unterstützt und mir die nun doch lang gewordene Zeit des Wartens versüßt.

Ich bin wirklich gespannt darauf was passiert, wie es mir gehen wird und was ich fühlen werde.
Wahrscheinlich wird es nicht einfach, aber das waren die letzten Jahre auch nicht.
Es muss einfach sein, damit ich eine Zukunft habe und mein weiteres Leben planen kann (ich habe nämlich durchaus noch viel vor!)

Möglichkeiten & Grenzen
Ich freue mich schon sehr auf die neuen Möglichkeiten, die sich mir zweifelsohne eröffnen werden.
Aber es wird auch neue Grenzen geben, wie jene, die ich in meiner Zeit als Frau bereits kennenlernen durfte.
Es gibt eben kein Licht ohne Schatten - Beides ist untrennbar miteinander verbunden und genau in dem Maße, wie ich mein neues Leben als Frau täglich genieße, muss ich auch die neuen Grenzen akzeptieren, die meine neue Geschlechterrolle mit sich bringt.

Grenzen vs. Transphobie
Männer haben Möglichkeiten und Grenzen und Frauen haben Möglichkeiten und Grenzen. Oft sind beide äußerst unterschiedlich.
Ich habe gelernt, meine neuen Grenzen zu akzeptieren und mich eingewöhnt und eingefügt (die Möglichkeiten erkunde ich noch - Grenzen kommen immer schneller).

Das Einzige, was mich wirklich manchmal traurig macht ist Ablehnung. Manche Menschen nehmen sich das Recht heraus andere einfach aus dem Grund schlecht zu behandeln, weil man nicht in ihr Weltbild passt.
Das passiert zum Glück nur sehr selten, aber es passiert. Oft kann ich nicht verstehen, warum manche Zeitgenossen so dermaßen unfreundlich sind.
Zumindest eine Prise professionelle Freundlichkeit dürfte bei einigen Gastwirten, Bäckern usw. doch drin sein?

Egal - bald geht es nach München Bogenhausen und in meinem Leben wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Ich hoffe, dass ich alles gut überstehe und auch weiterhin meine Heimatstadt und deren diverse Coffeeshops unsicher machen kann.

Nun geht es ab ins Kino um endlich den neuen Teil von Star Wars zu sehen.

Möge die Macht mit euch sein.

Birgit 

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