Dienstag, 19. Juli 2016

Hormonelle Verwirrung

Nach längerer Wartezeit hatte ich meine erste Spezialsprechstunde in der Spezialambulanz für Transsexualität im Universtitäts-Endometriosezentrum Franken (UEF), das zur Universitäts-Frauenklinik in Erlangen gehört.

Nach kurzer Suche (wirklich schlecht beschildert) bin ich doch tatsächlich in der richtigen Abteilung der Klinik gelandet und wurde bereits erwartet (ich kam aber nicht zu spät).
Die Schwestern in der Anmeldung waren sehr freundlich, und bald fand ich mich im Wartebereich auf dem Flur wieder.

Nach kurzer Wartezeit wurde ich zum Gespräch gebeten - und was soll ich sagen? ich habe gestern wieder einige neue Dinge gelernt, welche ich hier kurz aufzähle:

1. Um mit einer HrT beginnen zu können ist ein "Gutachten" eines Urologen notwendig.
2. Ich benötige zuerst das Gerichtsgutachten für die Vornamens-, und Personenstandsänderung zum Beginn der HrT. Die Schreiben meiner beiden behandelnden Ärzte wurden zwar wohlwollend betrachtet, aber sie genügen nicht, weil ich es mir ja noch anders überlegen könnte...

Jetzt darf ich auch noch einen Urologen suchen und den Abschluss des Verfahrens abwarten?
Ich bin ja wirklich ein geduldiger Mensch, aber ich muss sagen, dass es mich schon etwas ärgert. Im Vordergrund steht hier immer die persönliche Absicherung der Ärzte. Noch ein Papier und noch ein Papier und noch ein Papier. Krankenhäuser sind derart bürokratisch, dass sogar Ämter dagegen alt aussehen.

Die Annahme, dass sich alles noch ändern könnte teile ich nicht.
Schließlich bin ich nicht zufällig in Erlangen gelandet und es gibt eine Vorgeschichte.

Leider wundert es mich auch nicht mehr, warum viele Betroffene den gefährlichen Weg der Selbstmedikation aus dem Internet beschreiten - das "Verfahren" ist einfach furchtbar.
Trotzdem rate ich davon vehement ab - die Langzeitfolgen solcher "Experimente" sind nicht absehbar.

Aber: Nicht aufregen, das schöne Wetter genießen (in einem kühlen Biergarten mit viel Kultur) und den eingeschlagenen Weg mit Gleichmut weiterverfolgen.

Alles wird gut!

Birgit

2 Kommentare:

  1. Hi. Ich bin zufällig auf deinen Blog gestoßen. Warum brauchen
    die ein Gutachten von einem Urologen und vor allem die VÄ/PÄ?
    Ich wohne in der Nähe von Regensburg da ist das anders.
    Mein begleitender Therapeut hat mich schon in der 2. Sitzung
    gefragt, warum ich mir noch keinen Befund beim Psychiater für
    den Endokrinologen besorgt habe. Das hat mich in allem ca. 5 Monate an Zeit gekostet, da die Ärzte hier eine lange
    Warteliste haben. Ansonsten bin ich echt gut damit gefahren.
    Lass dir auch bei der Dosierung später Zeit. Ich habe ohne Testoblocker und mit einer niedrigen Dosis Gel angefangen.
    Ist zwar zeitaufwendiger, aber gesünder. Unbehagen in den Brüsten hast dann lang genug.
    LG Andrea

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    1. Hallo Andrea,
      das mit dem Urologen hat mich auch etwas gewundert, aber nachdem ich ein wenig recherchiert habe, liegt das wohl in deren Ermessensspielraum und ist wohl gar nicht so selten. Die Geschichte mit VÄ/PÄ und Irgendwelchen Unterlagen muss ich noch mal klären.

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