Mittwoch, 12. Juni 2013

Diversity Day 2013

Tag der Vielfalt

Der Verein "Charta der Vielfalt" hat am 11. Juni 2013 zum ersten deutschen Diversity-Tag aufgerufen.

Ich bin mit meinem Post also leider einen Tag zu spät dran, weil ich das Ganze aber toll finde, schreibe ich trotzdem was darüber.

Unternehmen können die "Charta der Vielfalt" unterschreiben, (meines hat das bereits vor einigen Jahren getan) und verpflichten sich damit, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit wertgeschätzt werden und ihre individuellen Stärken einbringen können.

Bisher haben 1.350 Firmen und Institutionen unterschrieben. Die Unternehmensberatung McKinsey und die Wirtschaftswoche haben dafür den Diversity-Preis ausgelobt.

Große Konzerne versuchen unter dem Begriff "Diversity" Mitarbeiter aus dem LGBT-Umfeld zu unterstützen und im Unternehmen zu berücksichtigen.

Ich finde die Idee der Charta und auch den Tag gut, weil beide Dinge vielleicht etwas zu einem Thema beitragen, das mich selbst natürlich sehr bewegt und betrifft.

In unserer Gesellschaft gehören Transgender einfach zum Leben dazu. Aber auch die beste Charta und noch so viele Aktionstage helfen nicht, wenn unsere Mitmenschen nicht wissen oder nicht begreifen, dass wir ihnen nichts böses wollen und selbst auch nur ganz normale Menschen sind, die einfach ihr Leben leben möchten.

Auch der größte Konzern besteht aus vielen Einzelpersonen. Vielleicht werde ich ja bald selbst herausfinden, was diese Unterschrift auf der Charta für eine(n) Einzelne(n) bedeutet.

So, mein Kaffee ist mal wieder leer und ich habe endlich einige sommerliche Oberteile gefunden, die ich natürlich gleich genauer anprobieren muss...

Samstag, 8. Juni 2013

Rock im Park und Schuhe in der Tasche

Der Sommer ist da...
und endlich geht es mir gesundheitlich wieder etwas besser.
Da in den letzten Wochen aber wirklich nicht viel passiert ist (zum Glück war Nürnberg ja nicht vom Hochwasser betroffen) gab es auch wirklich wenig worüber sich zu schreiben gelohnt hätte.

"Blogging...
... ist eine Nostalgie, die vor über 10 Jahren mal modern war." So oder ähnlich stand es vor einigen Tagen auf der Nachrichtenseite einer großen deutschen Zeitung.

Das warf bei mir die Frage auf, ob Medien, die es immer noch nicht wirklich geschafft haben ihre Inhalte vollständig in einer einheitlichen, einfach lesbaren Form ins Netz zu stellen überhaupt in der Lage sind irgendwelche Trends im Netz zu beurteilen.

Es geht nicht immer nur um Trends, sondern vielmehr um wertige Inhalte. Twitter, Facebook, Blogs und Webseiten haben alle ihre Vor-, und Nachteile. Jeder Dienst oder jedes Medium erfüllt einen bestimmten Zweck und hat daher nach meiner Meinung auch seine Daseinsberechtigung.

Trends hinterher zu laufen mag für manche ein Hobby sein - ob es immer sinnvoll ist bleibt dahingestellt.

Da ich in meiner Entwicklung nur langsam vorangekommen bin (was mich sehr frustriert) habe ich meine Psyche mit dem Lesen einiger wirklich guter Blogs aufrecht gehalten.

Zwischen Highheels und Hightech von Corinna habe ich von Mitte Mai bis jetzt komplett gelesen und verfolge natürlich gespannt jeden Post.

Mein wahres Leben von Andrea lese ich schon länger und freue mich natürlich auch dort auf jeden neuen Post.

Inka geht Ihren Weg Inka ist ja nun eine viel fleißigere Bloggerin als ich es bin. Sie findet immer wieder interessante Themen und ihr Blog begleitet mich nun schon eine ganze Weile.

Sommer, Sonne, Kleidung - Hilfe! - Rettung: Schuhe
Jetzt wird es ja wirklich warm und das kann für eine Transfrau im ungeouteten (tolles Wort) Zustand wirklich ein Problem werden. Bisher lebte ich in eher unauffälliger Übergangskleidung dahin. Aber manchmal ist das doch etwas eintönig.

Außerdem will ich ja Erfahrungen im Alltag sammeln, und musste (ja musste ich wirklich...) mir neue Schuhe kaufen.
Sie sollten natürlich unauffällig sein, aber diesmal einen deutlichen Absatz haben.
Da hab ich mich für ein schwarzes Paar Hidden Wedges von Blowfish entschieden.
Die waren zwar nicht ganz billig, aber ich trage fast nur hochwertige Schuhe und der Absatz ist mit meinen Sally Bootcut-Jeans kaum zu sehen.
Meine neuen Blowfish-Wedges

Keilabsätze mag ich einfach - ich weiß auch nicht warum.
Nach ein paar Tagen trudelten die Schuhe auch bei mir ein. Sie passten perfekt und ich machte meinen ersten Spaziergang mit Absatz in der Öffentlichkeit.

Außer, dass ich das Gefühl hatte Jeder (aber auch Jeder!) würde nur auf meine Füße gucken passierte eigentlich wenig.

Ich hab nur bemerkt, dass Bio-Frauen wahrscheinlich stärkere Waden als unser guter Arnold Schwarzenegger haben müssen, denn meine taten nach einer Stunde ziemlich weh und zitterten sogar noch eine halbe Stunde später, als ich die Schuhe schon lange wieder ausgezogen hatte.
Ich (bzw. meine Waden) brauchen also noch eine ganze Menge Übung, bis wir mit diesen Schuhen auf eine ausgedehnte Shopping-Tour gehen können.

Dieser kleine Ausflug hat allerdings nicht nur meine Waden, sondern auch mein Nervenkostüm ziemlich belastet. Da es mein absoluter Horror wäre vielleicht wie Charlys Tante auszusehen und ich mich dauernd beobachtet fühlte benötigte ich einen Schokoriegel um wieder einigermassen runter zu kommen. Schokoriegel sind eigentlich tabu.

Trans* aus Spaß?
In Kommentaren anderer Blogs habe ich einige (natürlich anonyme) Kommentare gelesen, dass wir ja nur zum Spaß und auf Staatskosten so ein wenig "Herumtransen".
Mal abgesehen von dem Niveau solcher Kommentare kann ich nur sagen, dass ich keinerlei Spaß dabei empfinde "ein wenig Herumzutransen" um damit andere Menschen zu Schockieren oder zu Belästigen.
Aber ich habe für mich vor einiger Zeit entdeckt, dass ich anders wohl nicht am Leben teilnehmen kann.

So, mein Kaffee ist leer und die Nürnberger Innenstadt wird immer noch von Horden von Festivalbesuchern aus der ganzen Welt gestürmt, die bald Rock im Park genießen wollen.
Es sieht so aus, als hätten sie dieses Jahr auch endlich mal richtig schönes Wetter.

Deshalb viel Spaß am Ring oder wo ihr gerade seid - ein schönes, sonniges Wochenende.